Das Jungbauernprojekt

Wie in vielen Ländern hat auch Peru mit dem Problem zu kämpfen, dass junge Menschen aus den ländlich geprägten Gegenden in die Städte ziehen, um so sich selber oder auch die Familie durchzubringen.

Die Gründe für diese Landflucht sind vielfältig, doch soll auch an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass auch die Industriestaaten durch ihre Politik z.B. im IWF eine Mitschuld tragen. Aber auch die Tatsache, dass sich viele Projekte der Entwicklungszusammenarbeit in Städten befinden, fördert diese Migrationsströme.

Deshalb haben sich junge Leute im Umfeld der Partnerorganisation FUSEVI zusammengesetzt, um mit anderen jungen Menschen aus dem Raum Puccalpa das Problem an sich und Abhilfemaßnahmen zu erörtern. Heraus kam ein Projekt mit dem Titel:

Verhinderung von Landflucht durch zielgerichtete Ausbildung junger Menschen, insbesonders in nachhaltiger Landwirtschaft

Auf deutscher Seite hat sich der Verein Peru-Amazonico bereit erklärt, das Projekt zu fördern. Hervorzuheben ist dabei, dass wir die Landesstiftung Baden Württemberg überzeugen konnten, hier ebenfalls als Förderer aufzutreten.

Die jungen Menschen gründeten daher einen eigenständigen Verein OJA = Organización de Jóvenes Amazónicos (Organisation von Jugendlichen im Amazonasgebiet). Des Weiteren wurde das Projekt zuerst auf drei Dörfer begrenzt. Ein Ausbau der Aktivitäten aus diesen Keimzellen ist geplant und soll nach Beendigung des Projektes weitgehend eigenständig und nachhaltig erfolgen.

Auf Basis von lokalen Erhebungen, die die jungen Menschen vor Ort durchgeführt hatten, ergaben sich für die Dörfer die Projektlinien. Außerdem wurde in jedem Dorf ein „Komitee junger Ökobauern“ gegründet und  entsprechende Satzungen erstellt.

Neben diesen dörflichen Linien wurden ebenfalls übergreifende Themenschwerpunkte in das Programm integriert. So standen neben den landwirtschaftlichen Projekten auch Themen wie

  • wie können sich Bauern demokratisch organisieren um Probleme eigenständig anzugehen
  • was sind die eigenen Wurzeln und was ist davon erhaltenswert.
  • Unternehmensführung und Erstellung von Bilanzen
  • Familienplanung und was ist mit einer Hausstandsgründung verbunden (z.B. Haushaltsplanung)
  • Gleichstellung von Frau und Mann
  • Austausch von Erfahrungen und Erstellung von Rahmenprogrammen zu dessen Förderung wie z.B. durch die Ausrichtung von Sportbegegnungen

Im Rahmen von Feldbesichtigungen, Schulungen und Workshops wurden Erfahrungen mit Ökobauern gesammelt und ausgetauscht. Hierbei ging es auch um Marktpotentiale und Bedingungen, die vor der Markteinführung zu beachten sind, sowie um die Qualitätskriterien, die zum Tragen von Gütesiegeln berechtigen. Des Weiteren ging es um landwirtschaftliche und agroforstliche Grundlagen, Viehhaltung, Anbau von bestimmten Früchten,  Prinzipen von Rotativfonds und vieles mehr.

Basierend auf diesen Grundlagen wurden dann erste Tiere, die dann in einen Rotativfond eingebracht worden sind, angeschafft. Auch wurden Jungpflanzen gewonnen und Pflanzungen angelegt.

Im Laufe des Projekts erlernten die Jungbauern und Jungbäuerinnen nicht nur Kenntnisse in ökologischer Landwirtschaft, sondern sie stärkten auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Fähigkeit, berechtigte Forderungen an Politiker etc. zu formulieren. Sie haben erfahren, dass ein Leben auf dem Land auch positive Perspektiven bietet. Durch das Anlegen der Felder sind sie jetzt auch mehr „verwurzelt“ mit ihrem Dorf und haben ein Interesse daran, auf dem Land zu bleiben. Die angelegten Kulturen sind mehrjährig bis hin zu Edelhölzern, deren Ertrag erst in vielen Jahren anfällt – ein Grund mehr, zu bleiben und „die Früchte zu genießen“.

In einem Fall kam auch schon ein Jungbauer zurück in sein Dorf. Durch das fand er wieder Gefallen an der Landwirtschaft. Er hat jetzt auch seine Felder wieder übernommen und will die anderen Jungbauern weiter beraten. Zu diesem Zweck wurden dafür geeignete Jungbauern und Jungbäuerinnen als Berater  ausgebildet.

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