
„Cero Deforestación“ bekommt einen Nachfolger!
Bereits vor dem erfolgreichen Abschluss unseres landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekts „Cero Deforestación“, im Raum Tingo María und Pucallpa, hatten einige Projekt Teilnehmer und Partner ein Nachfolge-Projekt angeregt. Der Freundeskreis hatte daraufhin einen Projektkoordinierungs- ausschuss (PKA) eingesetzt, der gemeinsam mit unserem peruanischen Partner, der NGO „Asociación Tecnología, Ecología y Desarrollo“ (DETEC) das Konzept für ein Nachfolgeprojekt „Waldschutz zur nachhaltigen Entwicklung“ erarbeitet hat.
Dieses Nachfolgeprojekt hat nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung, Klimaschutz sowie die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen der Projektteilneh-mer zum Ziel. Konkret sollen private Waldflächen geschützt respektive entwaldete Bereiche wieder aufgeforstet bzw. agroforstwirtschaftlich genutzt werden. Dabei sollen die Strukturen des Vorprojekts weiter genutzt und ausgebaut werden. Die Maßnahmen zielen auf Vernet-zung mit regionalen und lokalen Playern, Wissenstransfer und management, landwirtschaftliche Beratung zum ökologischem Landbau, Förderung biolandwirtschaftlicher Geschäftsi-deen und Vermarktung, Finanzierungshilfen durch einen selbstverwalteten Kleinkreditfonds, juristische Betreuung sowie allgemein die Befähigung der Zielgruppe, Hilfe zur Selbsthilfe eigenständig zu organisieren.
Waldschutzprojekt zur nachhaltigen Entwicklung gestartet
Der Startschuss für unser Waldschutzprojekt fiel am 1. Oktober 2017. Die Projektleitung vor Ort haben wir Cesar Campos, dem Geschäftsführer unseres Partners DETEC übertragen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit fördert unser Projekt durch BENGO mit insgesamt 300 Tsd. Euro. Weitere 100 Tsd. Euro sind als Eigenleistung von DETEC und vom Freundeskreis aufzubringen. Die Laufzeit ist bis Ende 2020 projektiert.
Die Projektzielgruppe umfasst ca. 300 Familien in 27 Dörfern, in sieben Projektzonen, im Raum Tingo María und Pucallpa gelegen:
In einer sehr arbeitsintensiven Startfase konnten in den ersten drei Monaten bereits wichtige Voraussetzungen für einen schnellen und erfolgreichen Projektstart geschaffen werden. Anfang November wurde eine Kick-off Veranstaltung in Tingo Maria, mit Repräsentanten aus allen 27 Dörfern durchgeführt, um die Projektziele und -organisation mit den Verteter*innen aus den begünstigten Dörfern abzustimmen und mit Leben zu füllen.
Als ständiger Projektmitarbeiter konnte der Agraringenieur Ronald Juancho verpflichtet werden. Zur logistischen Unterstützung wurden Luz Maria (Tingo) und Emmerson (Pucallpa) engagiert. Als lokaler Promotor ist vor allem Elpidio eingesetzt. Weitere Fachkräfte, Berater und Promotoren werden je nach dem aktuellen Bedarf verpflichtet.

Links der Projektkoordinator Cesar Campos von DETEC, nebe ihm eine Bäuerin, die mit dem Projektkredit Seife produziert, in der Mitte Peter Borstelmann vom Projektkoordinierungsausschuss, rechts von ihm der Projektmitarbeiter Ronald Juancho und ganz rechts der Promotor Elpidio
Erste Vereinbarungen mit den Universitäten UNAS in Tingo und IIAP in Pucallpa wurden abgeschlossen. Bis Ende Dezember sind alle Projektorte besucht worden. Die Projektteilnehmer wurden identifiziert, regionale Waldschutznetzwerke (WSN) wurden ins Leben gerufen und die Erhebungen der Basis-Daten durchgeführt. Ein Projektbüro ist in Tingo Maria eingerichtet und ein Projektfahrzeug wurde beschafft.
PKA-Mitglieder besuchen das Waldschutzprojekt
Mitglieder des Freundeskreises haben gleich in der Anfangsfase das Projekt „Waldschutz zur nachhaltigen Entwicklung“ besucht.
Anfang November waren PKA-Mitglied Peter nebst Martha Zeugen der Projektauftaktveranstaltung in Tingo María, wo sie den über 80 Teilnehmern die herzlichen Grüße des Freundeskreises übermitteln konnten sowie einige Projektorte besuchten.
Ende November waren die Stellvertretende Vereinsvorsitzende Nelly sowie PKA-Mitarbeiter Michael im Projektgebiet. Sie konnten ein knappes Dutzend Dorfveranstaltungen in vier der Projektgebiete live miterleben. ‚Es war bewegend zu sehen, mit welchem Interesse und Engagement die Veranstaltungen von den Projektteilnehmern verfolgt wurden‘. In Gesprächen mit Teilnehmer des Vorprojekts konnten sie sich von den meist positiven Projekterfahrungen mit „Cero Deforestación“ überzeugen. In den Dorfversammlungen, meist in den Dorfgemeinschaftshäusern, wurden gleichzeitig die Waldschutznetzwerke (WSN) gegründet. Am Rande der Versammlung waren Studierende der UNAS damit beschäftigt, die strukturierte Befragung für die Erhebung der Projekt Ausgangs Daten voranzutreiben.

Zwei Forststudenten (Mitte und rechts) bei der Forstinventur im Primärwald des Kaffeebauern Liver Simon in Felipe Pinglo Alva
Nächste Schritte im Waldschutzprojekt
Seit Anfang des Jahres werden nun in jeder der sieben Projektgebiete je eine Agro- Fortwirst-schaftliche Station (AFS) eingerichtet. Diese bilden das Projektskelett und werden die Kristallisationspunkte für Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie wirtschaftliche Gemeinschaftsaktivitäten. Zu jeder AFS werden eine einfache Baulichkeit sowie eine Baumschule gehören. Die Stationen sollen während der Projektlaufzeit als ‚Empresa Comunal‘ in Gemeinschaftseigentum der jeweiligen WSN übergehen.
PKA-Mitarbeiterin Yenny hat auf ihrer derzeitigen Perú Reise ebenfalls einen Projektbesuch anvisiert.
Power-Point Präsentation – Stand Okt. 2018:
Waldschutzprojekt FPAWaldschutzprojekt FPA_2018-10-28_2018-10-28
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