
Meldung vom 29.10.2018
Start des Trockenwaldschutzprojekts in San Martín
Das zur Förderung durch Mittel des BMZ eingereichte Projekt zur ‚nachhaltigen Entwicklung in der Pufferzone der Waldschutzkonzession „El Quinillal“(CCeQ)‘ ist Ende September genehmigt worden. Am 1. Oktober 2018 fiel der Startschuss. Der lokale Projektträger ist unser Partner-Verein DETEC. Das Finanzvolumen beläuft sich auf 100 Tsd. €. Die Laufzeit ist bis Ende 2020 geplant.
Die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung im Projektgebiet ist gekennzeichnet durch Armut, Rückständigkeit auf Grund mangelnder Infrastruktur und unterentwickelter Marktzugänge. Den Schutz der verletzlichen und einmaligen Biosphäre des Quinillawaldes (Quinilla = Manilkara bidentata) mit einer Fläche von rd. 10.500 ha in der Provinz Bellavista hat die staatliche Forstbehörde SERFOR der privaten Waldschutzkonzession CCeQ übertragen. Allerdings ist die finanzielle und personelle Ausstattung völlig unzureichend. Konflikte zwischen den Konzessionären und den Siedlern in der Pufferzone sind an der Tagesordnung. Dabei ist das Umweltbewusstsein der Dorfbewohner schwach ausgeprägt.
Das Projekt zielt darauf ab, die Bevölkerung der Pufferzone zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen anzuhalten und zu Umweltschutzleistungen zu verpflichten, indem nachhaltiges Wirtschaften zur Verbesserung der Einkommensmöglichkeiten gefördert wird.
Die Projektergebnisse zielen direkt auf eine Gruppe von 60 Familien, je 20 aus jedem der drei Dörfer: „Almirante Grau“, „Nuevo Control“ und „Santa Flor“, die in der südöstlichen Pufferzone des CCeQ gelegen sind. Jede Familie zählt 2-6 Mitglieder.
Die wichtigsten geplanten Maßnahmen sind Einrichtung gemeinsamer Mini-Baumschulen; die Änderung der Anbaumuster durch Aufforstung und Einführung von Agroforstsystemen und die Erschließung weiterer Einkommensquellen durch Imkerei und Herstellung von Naturmedizinprodukten aus Propolis. Flankiert durch Bildungsmaßnahmen und die Organisation von Management-Komitees, durch deren Aufbau die Nachhaltigkeit der Projektresultate nach Abschluss der Förderfase sichergestellt wird.
Wir freuen uns, dass der FPA mit diesem Projekt erstmals in der grünen Muster-Region San Martín tätig wird und hoffen mit diesem Projekt einen Beitrag zur Entwicklung von Umweltbewusstsein und Klimaschutz durch Förderung nachhaltiger ländlicher Entwicklung leisten zu können sowie zum dauerhaften Schutz des einmaligen Quinillawaldes.
Berlin, 29.10.2018
K.-Michael Hendrichs
Link zu El Quinillal:
Meldung vom 25.5.2018:
„Trockenwaldschutzprojekt“ zur Förderung beantragt!
Einen Projektantrag für das bereits im Vorjahr bei BENGO vorangemeldete Förderprojekt „Trockenwaldschutz für eine nachhaltige Entwicklung“ haben wir aktuell zur Beratung bei BENGO eingereicht. Zusammen mit dem uns vertrauten lokalen Träger DETEC konnten wir ein kompaktes Projekt, mit einem Finanz-Volumen von 100.000 € und einer Laufzeit von drei Jahren erarbeiten. In einem Koordinierungs-Ausschuss haben sich auf Seiten des Freundeskreises Franz Holbe, Yenny Ramerth und K.-Michael Hendrichs intensiv mit dem peruanischen Projektvorschlag befasst.
Worum geht es ?
Comité de Autodefensa Entschlossen zum Waldschutz „El Quinillal“, Dezember 2017 |
In der Region San Martin, nahe der Provinzhauptstadt Bellavista, am Mittellauf des Huallaga, sind in den letzten Jahrzehnten durch exzessive Ausweitung des Reisanbaus enorme Waldflächen vernichtet worden. Am Unterlauf des Bonbonajillo Flusses, einem Zufluss zum Huallaga, hat sich eine verletzliche Biosphäre eines Amazonas-Trockenwaldes erhalten. Für ein Gebiet von 10.557 Hektar hat der peruanische Staat einer Vereinigung von Konzessionären (CCeQ) eine Waldschutzkonzession erteilt. Zusammen mit der NRO „Amazónicos por la Amazonía“ (AMPA) wurde ein Bewirtschaftungsplan erstellt. Ein effektiver Schutz des Trockenwaldes ist jedoch auch von der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in der Pufferzone abhängig.
Hier setzt unser Projekt an. In drei Dörfern der südöstlichen Pufferzone der Waldschutzkonzession „El Quinillal“ sollen 60 Familien für Klima- und Umweltschutz sensibilisiert werden. Dies soll sie zu nachhaltigen Waldschutzmaßnahmen motivieren sowie gleichzeitig ihre Einkommenssituation verbessern. Diesem Ziel dienen die konkreten Projektaktivitäten wie Einrichtung kleiner gemeinschaftlicher Baumschulen, Aufforstung kleiner Waldflächen und Einrichtung von Agroforstsystemen auf ihren privaten Parzellen sowie Bienenzucht zur Gewinnung von Honig und Bienenharz (Propolis) zur Verarbeitung als Naturheilmittel. Im Projekt wird die Rolle der Frauen in der Komponente der Bienenzucht gefördert und insgesamt sollen alle Beteiligten befähigt werden, effiziente Strukturen ihrer sozialen Selbstorganisation aufzubauen und ihre Zusammenarbeit zum Wohle der Biodiversität des Trockenwaldes zu verbessern. Daher stehen Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch im Vordergrund der Maßnahmen.
Wie kam es dazu ?
Unser Cousin Hugo aus Pacasmayo hatte uns bereits 2016 über die Gründung einer Waldschutzkonzession im Trockenwaldgebiet „El Quinillal“ aufmerksam gemacht. Auf unserer letzten Perureise haben Nelly und ich dann das Waldschutzgebiet und die Projektzone besuchen können und zwei der beteiligten Dörfer kennen gelernt. César Campos hat schließlich in Gesprächen vor Ort mit beteiligten Bauernfamilien und weiteren Akteuren den Projektvorschlag erstellt.
Nächste Schritte im Trockenwaldschutzprojekt
Der Projektantrag ist am 24.5.2018 zur Beratung durch BENGO eingereicht worden. Wir hoffen nun, ein weiteres Projekt zur ländlichen Entwicklung und zum Klimaschutz mit öffentlicher Förderung auf die Beine stellen zu können.
Berlin, 25.5.2018
K.-Michael Hendrichs
Link zu El Quinillal:
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