Projekt „Cero Deforestación“ schützt den Regenwald Geschrieben am Januar 9, 2015 von peru

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Projektziel

Nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation in Bauerngemeinden im Amazonasgebiet und Vermeidung von weiterer Abholzung des Regenwaldes und damit praktizierter Umweltschutz.

Das Konzept

Das Projekt entstand unter dem Eindruck und der Sorge wegen einer fortschreitenden Abholzung des Primärregenwaldes und einer ungeeigneten Bodennutzung durch den traditionellen Wanderfeldbau. Gemeinsam mit den Bauern mehrerer Dörfer in der Nähe von Tingo Maria und Pucallpa wurde ein Konzept entwickelt, das eine boden- und ressourcenschonende Bewirtschaftung beinhaltet durch eine Agroforstwirtschaft und eine Waldweidewirtschaft. Die teilnehmenden Bauern unterschreiben vor dem Beginn ihrer Zusammenarbeit eine Verpflichtung, keinen Primärregenwald mehr abzuholzen und gegebenenfalls auch eigene Flächen wieder aufzuforsten. Kaffee- und Kakaokulturen werden unter Schattenbäumen mit neuen ertragreichen Sorten angepflanzt und nur biologisch gedüngt. Die Viehwirtschaft wird durch bessere Gräser auf den Weiden, Schattenbäume, überdachte Melkstände und verbesserte Tiereigenschaften durch geschickte Auswahl der Rassen ertragreicher, ohne dass in kurzen Abständen weiterer Regenwald für neue Weideflächen gerodet werden muss. Darüber hinaus werden weitere traditionelle Dauerkulturen wie z.B.  Bananen, Papaya, Mango, Avocado, Tapioca, Camu-camu, Sachainchi mit biologischer Düngung intensiviert. Erleichtert wird die beschriebene Modernisierung der bäuerlichen Betriebe durch ein dem Projekt angeschlossenes Kreditprogramm, mit dem Investitionen zu günstigen Konditionen möglich werden. Die Lebenssituation der am Projekt teilnehmenden Bauern-Familien wird verbessert durch eine intensivierte Wirtschaftsweise, höhere Erträge und bessere Produktqualität.  Damit kann sich jede Familie auch etwas mehr an Arbeitserleichterung und Hygiene leisten. Dies äußert sich ganz besonders in der Anschaffung von verbesserten Kochherden und Toiletten. Das dient der Gesundheitsvorsorge (kein Rauch in der Küche) und der Energieeinsparung beim Kochen.

Partner

Die Zielerreichung wird abgesichert durch fachmännische Beratung von Agraringenieuren aus der Region und die Zusammenarbeit mit den Fachinstitutionen wie den Agrar-Universitäten in Tingo Maria und Pucallpa, der staatlichen Landwirtschaftsverwaltung, den Regionalregierungen und dem peruanischen Agrarforschungsinstitut IIAP. Der Projektpartner vor Ort für die praktische Umsetzung ist die peruanische Nichtregierungsorganisation VIDA, eine Tochter der großen Kaffee-Genossenschaft CAC Divisoria in der Nähe von Tingo Maria. Die Koordination aller Projektaktivitäten wird von dort professionell durchgeführt.

Finanzierung

Die Finanzierung der Projektaktivitäten erfolgt durch die Unterstützung  des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Höhe von 75% der Gesamtkosten, den Rest übernehmen die peruanischen Projektpartner und Peru Amazonico in etwa zu gleichen Teilen. Peru Amazonico ist dazu auf Spenden der Mitglieder und Förderer angewiesen. Mit Hilfe dieses Projekts soll auch exemplarisch dargestellt werden, wie durch die Initiative der lokalen Bevölkerung und  praktische Eingriffe in das traditionelle Wirtschaften nachhaltiger Umweltschutz betrieben und gleichzeitig die Lebensqualität der dort lebenden Bevölkerung verbessert werden kann. Wir erwarten einen positiven Multiplikationseffekt.

Laufzeit

Bei der Bewilligung des Projekts durch das BMZ im November 2012 war eine Laufzeit bis Ende 2015 vorgesehen. Da wir nur mit Verzögerung starten konnten, hatten wir im November 2014 eine zeitliche Streckung des Projekts beantragt. Diese wurde kurzfristig zugestanden, wir schließen nun Ende 2016 ab. Das ist eine große Erleichterung, so ist die verlorene Zeit zurückgewonnen. 

Teilnehmer

Auf peruanischer Seite nehmen ca. 200 Bauernfamilien teil. Das sind an die 1.200 Personen, wenn man die Kinder mitzählt. Diese Gruppe verteilt sich auf 20 Dörfer, die  zwischen den Städten Tingo Maria im Westen und Pucallpa im Osten gelegen sind.  

 

projektgebiet

Hauptsächliches Projektgebiet

Und das sind die teilnehmenden Dörfer      (auf die Bilder klicken, um die Anzeige zu vergrößern)

Autor Franz-Georg Holbe 2013

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