Neues Queros-Projekt im Dezember 2019 gestartet Geschrieben am Mai 18, 2020 von peru

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Kurz vor Ende letzten Jahres konnte unser Projekt: „Anpassung an den Klimawandel im Andenhochland der Nation Queros durch Wissensaustausch“ beginnen. Das Projekt führen wir zusammen mit unserer Partnerorganisation CADEP durch, es ist mit Mitteln des BMZ cofinanziert und ist auf eine viejährige Laufzeit ausgelegt. Die Initiatoren des Projekts, Yenny und Josef Ramerth waren im Januar und Februar 2020 in Peru, um den Projektstart zu begleiten. Bei dieser Gelegenheit konnten zahlreiche Gesprächen auf regionaler, Distrikt und lokaler Ebene führen und so Impulse zur Umsetzung der Projektziele geben:

  1. Verbesserung der Alpacazucht und der Produktion der Wolle für eine bessere wirtschaftliche Vermarktung. Dazu gab es eine Besprechung mit der Regionaldirektorin, der Ingenieurin Marta Luisa Campodónico, von AGRORURAL (Organisation des peruanischen Staates). Es wurde vereinbart, eine Absichtserklärung abzuschließen, in der durch AGRORURAL sowohl technische Hilfe als auch die Schulung der Alpacazüchter angeboten werden.
  2. Das kollektive Wissen der Vorfahren der Nation Queros als geistiges Eigentum zu schützen. Dazu fand eine Besprechung mit Vertretern von INDECOPI in Lima statt, in der der Prozess zu einem Markenschutz besprochen wurde. Im Rahmen eines Markenschutzes sollen nur die 5 Gemeinschaften der Nation Queros das Recht haben, ihr traditionelles Wissens zu vermarkten. Immer wieder wird der Name Nation Queros von selbsternannten Schamanen benutzt, um spirituelle Heilzeremonien zu vermarkten. Nur in den wenigsten Fällen profitieren die Gemeinden der Nation Queros von den damit erzielten Gewinnen.
  3. Schutz des Territoriums der Nation Queros vor den Aktivitäten der Bergbau-unternehmen durch die Einrichtung privater Schutzgebiete, ganz besonders vor den illegalen Aktivitäten der Goldsucher. Dazu fand eine Besprechung mit Sandra Isola und Karen Farfán von der NGO PRONATURALEZA in Lima statt. PRONATURALEZA ist seit längerem sehr aktiv, um besonders die illegalen Aktivitäten zu erfassen und anzuzeigen.
  4. Anpassung der Wohnsituation der Familien an die Auswirkungen des Klimawandels. In mehreren Besprechungen wurden die konkreten Aktivitäten besprochen, um die bereits in Ccoluyo durchgeführten Maßnahmen zum Bau von Gewächshäusern, Installation von Solar-Thermen und Verbesserung der Küchenherde auf weitere 6 Gemeinden der Nation Queros auszuweiten.

Wie bei jedem Besuch in einer Queros-Gemeinschaft waren Yenny und Josef beindruckt von ihrer Einfachheit, ihrer Weisheit und ihrer Stärke. Dies hat sie aufs Neue zu weiterer Unterstützung ermutigt. Wir sind dankbar für das Privileg diese besonderen Gemeinschaft kennengelernt zu haben.

Wie in allen unseren Projekten in Peru sind seit Ende März alle Aktivitäten auf Grund der COVID-19 Pandemie zum Erliegen gekommen. Unklar ist noch, wie sich das Virus auf die Gesundheit der Queros auswirken wird. Wir hoffen, dass sich nach dem Ende der landesweiten Ausgangssperren Ende Mai die Projektaktivitäten bald wieder langsam hochfahren lassen.

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