Schmutziges Gold – Probleme und Schäden beim Abbau in Peru
Apr
07
Uhrzeit: 20:00
Ort: Heilbronn, Ratskeller, im Rathaus (Marktplatz)
Wir greifen den Goldbergbau auf, weil er leider normalerweise nicht nachhaltig betrieben wird. Für das Land Peru leistet Gold einen erheblichen Beitrag zu den Exporterfolgen, es ist darum ein hochpolitisches Thema. Wo dessen Abbau in der Urwaldregion stattfindet, führt er zu ungeheuren Umweltzerstörungen und Gesundheitsgefahren, die Entwicklungsprojekten, wie wir sie ausführen, für lange Zeit, wenn nicht sogar endgültig die Basis entziehen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Partei DIE GRÜNEN in Heilbronn.
Wer die Veranstaltung in Heilbronn nicht besuchen kann, hat eine weitere Möglichkeit in Stuttgart. Im Rahmen der Messe „Fair handeln“ hat auch die SEZ einen derartigen Vortrag angesetzt. Diese Gelegenheit ist bereits am 31. März.
Der Gastreferent ist Reinhard Seifert, der selbst in Peru (Region Cajamarca) lebt und langjährig in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv ist. Es wird um beide Enden des Bergbaus gehen, einerseits um den industriellen Fall Yanacocha bzw. Conga, andererseits um wilde Goldsuche im Kleinstmaßstab an der Grenze zu Bolivien bei Puerto Maldonado. Die anzusprechenden Gefahren sind Gesundheitsprobleme für Arbeiter und Anwohner, Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser, gefälschte Herkunftsnachweise, Gewinntransfer an internationale Konzerne, Verletzung von Eigentumstiteln und Menschenrechten (Demonstrationen, Polizeieinsätze), großflächige Zerstörung des Regenwalds und der Flußufer. Der Vortrag dauert ca. 45 Minuten, daran soll sich eine Diskussion anschließen.
Moderiert wird der Abend von Dr. theol. Willi Knecht aus Ulm, der auch lange Jahre in Cajamarca gelebt hat und ein sehr guter Kenner der Materie ist.
Wichtig sind bei Gold auch die Handelswege. Der Export aus Peru läuft in großem Umfang über die Schweiz. In Deutschland sind vorrangig Standorte von Heräus verwickelt, Heräus selbst ist in Hanau, Argor-Heräus sitzt in Pforzheim. Dazu war vor kurzem eine Sendung in 3sat zu sehen. Einen guten Einstieg bietet eine Sendung des ZDF, siehe „Dreckiges Gold“
Die Vorbereitung dieser Aktion hat erfreulicherweise gezeigt, daß es Bestrebungen gibt, auch Gold nach Maßstäben des fairen Handels sozial- und umweltverträglich zu produzieren. In ganz Deutschland gibt es im Goldhandwerk ein Problembewußtsein, zwar nicht mehrheitlich, aber doch flächendeckend. Deutschland nimmt allerdings eine nachgeordnete Rolle ein, wichtiger sind auf diesem Feld die Schweiz, Holland und England.
Die Veranstaltung wird von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) gefördert.