
Nach einer langen Zeit der Vorbereitung ist es nun endlich soweit, dass die Instandsetzung des Wasserkraftwerks beginnt. Im September/Oktober wird wohl das Ziel erreicht. Es war notwendig, das Geld (Spenden) zu beschaffen, die Abfolge der Tätigkeiten zu definieren, einen Vertrag über die Ausführung und die Nachbetreuung zu schließen, die neuen Anlagen und das Material zu beschaffen und außerdem auf den erfolgreichen Abschluss einer anderen Baustelle zu warten: auf den Bau einer befestigten Straße, die die Distriktverwaltung Chaglla mit Unterstützung der Dorfbewohner seit dem Frühjahr 2015 gebaut hat. Nun, da sie fertig ist, haben die Leute in Montevideo wieder Kapazität frei, um zunächst das Leitungsnetz in Ordnung zu bringen.
Die Vereinbarung mit dem Dorf ist so gestaltet, dass im 1. Schritt die Leitungsmasten besser aufgestellt werden. Die alten waren einfach im Boden versenkt und fingen schon nach ein paar Jahren an zu faulen. Die neue Lösung besteht aus kleinen Betonfundamenten, an denen die Pfosten so befestigt werden, dass das Regenwasser abtropfen kann. Anschließend werden die Stromanschlüsse in den beiden Betrieben (Käserei, Schreinerei) und in den Wohnhäusern überprüft. Bedingung für die Installation von Generator und Schalttafel ist nämlich, dass die Betriebe korrekt verkabelt sind. Danach wird das Kraftwerk als solches wieder aufgebaut. Die Haushalte, deren Verkabelung in Ordnung ist, werden auch gleich angeschlossen, wenn die Prüfung erfolgreich ist, die restlichen folgen später. wenn sie aktuell noch nicht bereit sind.
Finanziell trägt der Verein die Hauptlast der Investition in die Ersatzteile und die Bezahlung des Ingenieurs, zu der auch die nachfolgende Betreuung für 2 Jahre gehört. Die Masten stellt das Dorf ohne Geld zur Verfügung. Für die Betonarbeiten wird ein Maurer beschäftigt, dieser wird durch die Distriktverwaltung bezahlt.
Innerhalb von 3-4 Monaten wurde der vor Jahren in Eigenregie angelegte Fahrweg ausgebaut und vor allem die noch fehlende Strecke bis zum Dorf erstellt. Die Bauleistung kann sich sehen lassen. Ca. 12 km wurden erneuert oder neu gebaut. Dabei steigt der Weg um 900 m an, um nach dem Pass wieder 400 m abzufallen. Die schwierigste Stelle war am Pass, weil man dort etliche Felsen entfernen musste. Auf der neuen Straße kann man das Dorf mit Autos erreichen. Schwere Transporte müssen nicht mehr zu Fuß bewältigt werden. Diese Straße erleichtert auch den Transport des neuen Generators und sonstiger Materialien.
Ab sofort gelten neue Rahmenbedingungen in Montevideo. Man kommt leichter hin, aber auch leichter weg. Es wird spannend werden zu sehen, wie sich die jungen Leute in den kommenden Jahren orientieren. Welche Wirkung wird die Anbindung ans Verkehrsnetz bringen? Lassen sich die Produkte vom Land aus besser vermarkten oder wandert die Jugend in die Stadt ab?
- Die Straße ist bei der Käserei angekommen
- Man kann Montevideo jetzt auch mit dem Motorrad erreichen
- Transporte können mit Autos ausgeführt werden
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