
Ermüdet vom mehr als 10 Jahre währenden Kampf um die Formalisierung ihres Landbesitzes, forderten Hunderte von Bauern in Pucallpa Anfang Februar 2020 die sofortige Anerkennung ihrer Ländereien. Sie protestieren angesichts der Langsamkeit des Landwirtschaftsministeriums und der Bedrohung durch agroindustrielle Geschäftsleute, die sich Land und Wälder aneignen wollen. Der Konflikt hatte sich bereits im September 2017 zugespitzt, als sechs Campesinos wegen Landtitelfragen in einer Auseinandersetzung mit der Palmenölindustrie in Nueva Requena zu Tode kamen.
Die Bauern leben seit vielen Jahren auf besetzten Grundstücken der aufgelösten Genossenschaften SAIS Tupac Amaru und SAIS Pachacutec in der Region Ucayali. Sie erhoben nun ihre Stimme, um während einer Zeremonie gehört zu werden, bei der der Vizeminister für Infrastruktur und Bewässerung des Landwirtschafts-ministeriums, Jorge Montenegro, ein Projekt über Maniok im Dorf Nueva Tunuya, Distrikt Campo Verde, Ucayali, Peru, vorstellte.
In Nueva Tunuya werden Bauern des Korridors Campo Verde durch unser Projekt „Waldschutz zur nachhaltigen Entwicklung“ (PBDS) durch Schulungen bei der Verbesserung der Anbaumethoden unterstützt. Da die ungeklärten Besitzverhältnisse den Projekterfolg beeinträchtigen können, werden die aktuellen Forderungen der Bauern von Seiten des Projekts unterstützt. Hierbei arbeiten wir mit Rechtsanwälten vor Ort zusammen.
Eine ausführliche, spanischsprachige Recherche über die Landgrabbing-Problematik in der Region Ucayali findet man unter folgendem Link:
6.2.2020; Fotos & Bericht von DETEC;
redaktionelle Überarbeitung: K.-M. Hendrichs
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